HINTER DEN KULISSEN
Wir sind zwei Regisseurinnen, die die Leidenschaft für Lateinamerika teilen - und besondere Faszination für die argentinische Menschenrechtsbewegung. Zu den größten Errungenschaften dieser Bewegung gehört, dass auch 40 Jahre nach der Diktatur in Argentinien Kinder wiedergefunden werden, die unter falscher Identität bei regimetreuen Familien aufwuchsen. Kinder, die inzwischen längst erwachsen sind - wenige Jahre älter als wir.
Ihre Geschichten wollten wir erzählen, und so sind wir, gerade fertig mit dem Masterstudium, nach Argentinien aufgebrochen. Budget hatten wir so gut wie keines. Aber Verstärkung von Kamerafrau Aline László, die wir mit unserem Recherchevorhaben gepackt hatten. Was wir während unserer ersten Drehphase fanden: zwei höchst unterschiedliche persönliche Schicksale - und damit auch verschiedene Perspektiven auf die Aufarbeitungspolitik in Argentinien.
Dass ALGO MÍO entstehen konnte, verdanken wir vielen Dingen. Der Offenheit unserer Protagonisten Catalina und Hilario, die uns in einer der schwierigsten Phasen ihres Lebens Einblicke in ihre Gefühlswelt gaben. Der Hilfe argentinischer Menschenrechtsorganisationen und argentinischer Behörden, die uns in Gerichtssälen filmen ließen. Vor allem auch den Unterstützern unserer Crowdfunding-Kampagne: Sie haben es ermöglicht, dass wir mit unseren Protagonisten ein zweites Mal drehen konnten und mit dem Material Postproduktionsförderung von der Filmstiftung NRW erhielten. Durch das Vertrauen aller Förderer konnten wir ein großartiges Team zusammenstellen, das wir euch hier vorstellen.
Filmteam
Regina Mennig
REGIE
Aline László
KAMERA
Aline László ist in der Schweiz geboren und absolvierte ihr Kamerastudium an der Filmhochschule München (HFF). Ihre letzte Kameraarbeit war 2018 der Weimarer TATORT "DIE HARTE KERN" mit Nora Tschirner und Christian Ulmen. 2017 entstand der vielfach prämierte Spielfilm "VAKUUM" und 2016 die mit diversen Preisen ausgezeichnete Komödie "EINMAL BITTE ALLES". Zudem drehte sie Dokumentarfilmproduktionen in Europa, Afrika, Asien und Südamerika.
Iván Morales Jr.
SCHNITT
Iván Morales Jr. studierte in seinem Heimatland Brasilien Audiovisuelle Medien und machte danach seinen Abschluss als Cutter an der renommierten Filmschule Escuela Internacional de Cine y Televisión in Kuba. Durch den Berlinale Talent Campus 2005 kam er nach Deutschland. Iván erhielt ein Stipendium an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Seitdem arbeitet er als freier Cutter für Dokumentar-, Spielfilm- und Fernsehproduktionen.
Julia Klomfaß
MUSIK
Julia Klomfaß studierte Komposition und Arrangement an der Musikhochschule Köln. Seit dem Jahr 2000 komponiert sie für Theater, Film und verschiedene Bands, schreibt Bühnenmusik u.a. am Schauspielhaus Bochum, am Schauspielhaus Zürich, für das Schauspiel Köln und das Wiener Burgtheater. Als Sängerin und Instrumentalistin spielt sie u.a. in der Kölner Band „Toi et Moi“ und dem Projekt „The baffled Mind“.
Henning Hein und Shinya Kitamura
SOUND
Moritz Grund und Patrick Doberenz
Farbkorrektur und grafische Gestaltung
Jenny Hellmann
REGIE
Jenny Hellmann ist Soziologin, assoziierte Wissenschaftlerin am Käte Hamburger Kolleg "Recht als Kultur" und arbeitet für eine Organisation der Entwicklungszusammenarbeit. Durch Austausch- und Arbeitsprojekte in Bolivien, Guatemala und Argentinien verbrachte sie viele Jahre in Lateinamerika. Zuletzt war sie Anfang 2019 für einen Forschungsaufenthalt in Buenos Aires, wo sie an ihrem Promotionsvorhaben über die Rolle von Emotionen in der juristischen Aufarbeitung von Diktaturverbrechen in Argentinien arbeitete.
Regina Mennig ist gelernte Journalistin und war nach dem Politikstudium beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk tätig. Heute arbeitet sie bei einer Stiftung in Süddeutschland. 2004 ging sie für ein Jahr nach Peru - seither hat Südamerika sie nicht mehr losgelassen, und sie verbrachte immer wieder Arbeitsaufenthalte auf dem Kontinent. Sie recherchierte u.a. über die Aufarbeitung des Völkermords an den Indigenen in Guatemala und über den Drogenkrieg in Mexiko. 2008 arbeitete sie in Argentinien und kam erstmals in Berührung mit den Schicksalen der geraubten Kinder.